Autor: Sue Townsend
Verlag: Goldmannn
Genre: Fiction, Humorous, Satire, Topic, Politics, Family Life, Contemporary Women, Political
Erscheinungsdatum: Sept. 2007 Meine Wertung: 0
Zusammenfassung: Der Alptraum der Queen wird Wirklichkeit: Nach den neusten Wahlen wird Großbritannien Republik, der Kronschatz Volkseigentum, und die königliche Familie landet konsequenterweise im sozialen Wohnungsbau britischer Bauart: in einer mittelenglischen Vorstadtsiedlung namens "Hellbore Close"; das "bore" im Ortsschild fehlt und verleiht dem Ganzen geradezu Dante'sche Ausmaße: Wahrlich, die Hölle ist nahe...
In ihrer neuen Nachbarschaft muss Elizabeth Windsor schnell feststellen, dass die Hölle nicht unbedingt die anderen sind -- die Hölle, das sind vor allem die klemmenden Haustüren, die Ratten im Vorgarten und die Kakerlaken in der Küche, und das Wohnzimmer, in dem man die gewohnten königlichen Einrichtungsgegenstände nur nach barbarischsten Heimwerkerarbeiten unterbringen kann.
Die Vorstadthölle wird schnell zum Alltag, und man erkennt bald die verschiedenen Überlebensstrategien derer, die über Nacht auf bisherige Privilegien verzichten müssen: Während Mrs Windsor sich mit einer hemdsärmligen und vor allem nervtötenden Sozialarbeiterin herumärgert, im Sozialamt Schlange steht, nach einem häuslichen Unfall stundenlang in der Ambulanz warten muss und sich bei alledem wacker schlägt, warten auch auf ihre näheren Angehörigen ganz neue Erfahrungen: Charles widmet sich im Garten dem ökologischen Landbau und wird wegen Verprügelns eines Polizisten verhaftet, Diana bandelt mit einem gutaussehenden Nachbarn an, die beiden gewesenen Prinzen übernehmen bemerkenswert schnell den ortsüblichen restringierten Wortschatz; Philip dreht endgültig durch, die Queen Mum findet auch in ihrer neuen Umgebung schnell Anschluss -- und vor allem Zugang zu Gin Tonic und Pferdewetten; Anne lacht sich einen kleinwüchsigen Heimwerker an -- und das Schoßhündchen Harris kann endlich zeigen, was für ein Mistvieh in ihm steckt.
Mittlerweile steckt aber auch der neue Regierungschef der Republik, Jack Barker, bis zum Hals in der Bredouille; das Regieren hat er sich irgendwie anders vorgestellt. Mit welchem Hakenschlag er sich wieder herauswindet, und wie alles endet, soll hier freilich nicht verraten werden.
Es spricht für die Autorin, dass sie aus dieser Grundkonstellation keine Klamaukparade macht, sondern den einzelnen Figuren ihre Persönlichkeit lässt. Gerade weil es im "Hell Close" genauso menschelt wie überall (aber noch offener als sonst), rührt einen diese Farce zwischen all den komischen Szenen. Und die Witze sind durch die Bank weg gut, keine Plattheiten, keine sicheren Lacher. Was deutschen Lesern aber leider entgeht, das sind die sprachlichen Nuancen, besser gesagt: die sozialen Stigmata, die mit den englischen Sozio- und Dialekten zwingend einhergehen. Den beiden Übersetzerinnen kann man keinen Vorwurf deswegen machen; sie haben gute Arbeit geleistet. Aber wer sich's zutraut, sollte doch besser zum Original greifen. Es lohnt sich!
Auch wenn einige der markantesten Royals leider nicht mehr unter uns weilen -- "Die Queen und ich" bleibt dennoch Unterhaltungsliteratur vom Allerfeinsten.
Verlag: Goldmannn
Genre: Fiction, Humorous, Satire, Topic, Politics, Family Life, Contemporary Women, Political
Erscheinungsdatum: Sept. 2007 Meine Wertung: 0
Zusammenfassung: Der Alptraum der Queen wird Wirklichkeit: Nach den neusten Wahlen wird Großbritannien Republik, der Kronschatz Volkseigentum, und die königliche Familie landet konsequenterweise im sozialen Wohnungsbau britischer Bauart: in einer mittelenglischen Vorstadtsiedlung namens "Hellbore Close"; das "bore" im Ortsschild fehlt und verleiht dem Ganzen geradezu Dante'sche Ausmaße: Wahrlich, die Hölle ist nahe...
In ihrer neuen Nachbarschaft muss Elizabeth Windsor schnell feststellen, dass die Hölle nicht unbedingt die anderen sind -- die Hölle, das sind vor allem die klemmenden Haustüren, die Ratten im Vorgarten und die Kakerlaken in der Küche, und das Wohnzimmer, in dem man die gewohnten königlichen Einrichtungsgegenstände nur nach barbarischsten Heimwerkerarbeiten unterbringen kann.
Die Vorstadthölle wird schnell zum Alltag, und man erkennt bald die verschiedenen Überlebensstrategien derer, die über Nacht auf bisherige Privilegien verzichten müssen: Während Mrs Windsor sich mit einer hemdsärmligen und vor allem nervtötenden Sozialarbeiterin herumärgert, im Sozialamt Schlange steht, nach einem häuslichen Unfall stundenlang in der Ambulanz warten muss und sich bei alledem wacker schlägt, warten auch auf ihre näheren Angehörigen ganz neue Erfahrungen: Charles widmet sich im Garten dem ökologischen Landbau und wird wegen Verprügelns eines Polizisten verhaftet, Diana bandelt mit einem gutaussehenden Nachbarn an, die beiden gewesenen Prinzen übernehmen bemerkenswert schnell den ortsüblichen restringierten Wortschatz; Philip dreht endgültig durch, die Queen Mum findet auch in ihrer neuen Umgebung schnell Anschluss -- und vor allem Zugang zu Gin Tonic und Pferdewetten; Anne lacht sich einen kleinwüchsigen Heimwerker an -- und das Schoßhündchen Harris kann endlich zeigen, was für ein Mistvieh in ihm steckt.
Mittlerweile steckt aber auch der neue Regierungschef der Republik, Jack Barker, bis zum Hals in der Bredouille; das Regieren hat er sich irgendwie anders vorgestellt. Mit welchem Hakenschlag er sich wieder herauswindet, und wie alles endet, soll hier freilich nicht verraten werden.
Es spricht für die Autorin, dass sie aus dieser Grundkonstellation keine Klamaukparade macht, sondern den einzelnen Figuren ihre Persönlichkeit lässt. Gerade weil es im "Hell Close" genauso menschelt wie überall (aber noch offener als sonst), rührt einen diese Farce zwischen all den komischen Szenen. Und die Witze sind durch die Bank weg gut, keine Plattheiten, keine sicheren Lacher. Was deutschen Lesern aber leider entgeht, das sind die sprachlichen Nuancen, besser gesagt: die sozialen Stigmata, die mit den englischen Sozio- und Dialekten zwingend einhergehen. Den beiden Übersetzerinnen kann man keinen Vorwurf deswegen machen; sie haben gute Arbeit geleistet. Aber wer sich's zutraut, sollte doch besser zum Original greifen. Es lohnt sich!
Auch wenn einige der markantesten Royals leider nicht mehr unter uns weilen -- "Die Queen und ich" bleibt dennoch Unterhaltungsliteratur vom Allerfeinsten.